Darauf hin entschloß
sich die ziemlich säuerliche Libuse sich doch einen Ehemann
zu suchen. Hellseherisch veranlagt wie sie war, schickte sie ihr
Gefolge in die Wälder. Sie sollten an einer bestimmten Stelle
nach einem Mann suchen, der ein Feld pflügt.
Gesucht,
gefunden. Allerdings sprach der Feldarbeiter, daß sie
zu früh gekommen wären, das Feld ist noch nicht zu Ende
gepflügt und daher wird das tschechische Volk häufig hungern
müssen.
Dieser Feldarbeiter
war Premysl - der Begründer des Stammes der Premysliden. Dieser
Stamm herrschte den böhmischen Ländern bis
zum 14. Jh. Die letzte Nachfolgerin war Eliska Premyslovna
Krásnohorská, die Mutter
vom Karl IV.
Die Sagen von
Vysehrad sind vor allem in den Zeiten der Nationalen
Wiedergeburt Ende des 19. Jh. von den tschechischen Künstlern
als Symbol der tschechischen Geschichte und auch Unabhängigkeit
aufgenommen worden. Die Motive von Fürstin Libuse und den Premysliden
findet man häufig in Werken aus dieser Zeit. "Libuse"
heißt eine Oper von Bedrich Smetana
und auch Alfons Mucha, setzte
sich in seinen Jugendstilzeichnungen mit diesem Thema häufig
auseinander.
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