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Kafka und Prag
Kafka und Prag gehören zusammen. Dies meint auch der Künstler Jaroslav
Rona, der dem Dichter jetzt ein Denkmal in seiner Geburtsstadt
Prag setzte. Die drei Meter hohe Bronzefigur von Rona zeigt einen
Anzug ohne Körper, auf dem ein kleiner Mann sitzt.
Er habe sich von Kafkas "Beschreibungen eines Kampfes" inspirieren
lassen, worin Verfolgungsvisionen beschrieben werden, so Rona.
Kafka hatte die meiste Zeit seines Lebens auch in Prag verbracht.
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Viele Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts reisten umher, um sich
inspirieren zu lassen. Kafka zog dem Reisen ein "provinzelles Dasein"
vor. Dabei verbrachte er die meiste Zeit in der Prager Altstadt:
"Hier war mein Gymnasium, dort in dem Gebäude, [...] die Universität
und Stückchen weiter links hin mein Büro. In diesem kleinen Kreis
ist mein ganzes Leben eingeschlossen." (Friedrich Thieberger).
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Kafka
war ein Mann, der sich gering schätzte. Häufig verstand er sich weniger
als Schriftsteller, sondern als jemanden, der abendlich seinem "einzigen
Verlangen", dem "Gekritzel" nachging. |
Die Kindheit
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als ältestes Kind von 6
Kindern des jüdischen Kaufmanns Hermann Kafka (1852-1931) und seiner
Frau Julie Löwy (1856-1934) in Prag im Haus "Zum
Turm" geboren.
Damals lag das
Haus noch am Rande des existierenden Ghettos, das erst Ende des
19. Jahrhunderts abgerissen wurde.
Die Herberge am Rande des Ghettos spiegelte die Herkunft der Eltern
wider. Der Vater kam aus armen Verhältnissen und mußte sich schon
mit 14 Jahren alleine durchschlagen. |
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Franz Kafkas
Mutter, kam hingegen aus dem vermögenden und gebildeten deutsch-jüdischen
Bürgertum und wohnte vor ihrer Heirat in einem der schönsten Häuser
am Altstädter Ring, im "Smetanahaus.
Die Familie Kafka zog in den ersten Jahren ständig um (Wenzelplatz
56, Geistgasse V/187, Zeltnergasse 3, Niklasstraße 36).
Die vielen Umzüge hingen mit dem wachsenden geschäftlichen Erfolg
des Vaters zusammen. Er betrieb ein Kurzwarengeschäft, das wahrscheinlich
auch mit finanziellen Mitteln von seiten der Ehefrau unterstützt
wurde.
Durch das gut
laufende Geschäft konnte sich die Familie Kafka geräumigere Wohnungen
leisten.
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